San Gimignano

 

Manhatten des Mittelalters und UNESCO Weltkulturerbe


Es gibt wohl kaum ein Motiv der Toskana, das häufiger fotografiert wird als die Geschlechtertürme von San Gimignano. Entsprechend groß ist der Ansturm der Touristen, deren Zahl die der Einwohner von etwa 7800 um das Tausendfache jährlich übersteigt.

Den 15 noch erhaltenen Türmen hat die kleine Stadt im Val d‘Elsa die Titel „mittelalterliches Manhatten“ und „Weltkulturerbe der UNESCO“ und damit eine gesicherte wirtschaftliche Grundlage zu verdanken.

Die Geschlechtertürme als Überbleibsel einer Epoche der Verarmung

Dies ist aus heutiger Sicht nahezu kurios, sind die Türme doch Überbleibsel einer Zeit der Verarmung weiter Teile der Bevölkerung im 14. Jahrhundert. Seit einer Pestepidemie übernahm Florenz die Herrschaft über das geschwächte San Gimignano und entzog den Einwohnern die wirtschaftliche Grundlage für einen weiteren Ausbau der Stadt.
Während in anderen Städten die Wehrtürme abgerissen und Paläste mit weitaus mehr Wohnkomfort errichtet wurden, mussten in San Gimignano die Einwohner mangels finanzieller Möglichkeiten in ihren zugigen 72 Türmen verharren.

San Gimignano und seine Sehenswürdigkeiten

Doch neben der einzigartigen Silhouette in der reizvollen Hügellandschaft des Elsa-Tals hat San Gimignano auch sehenswerte Kunstschätze zu bieten. So beherbert der romanische Dom Santa Maria Assunta einen der wichtigsten Kunstschätze der Welt: den mittelalterlichen Freskenzyklus des Künstlers Barna da Siena. Die Fresken zeigen das Leben Christi in chronologischer Reihenfolge mit Beginn in der Kindheit.

Am südlichen Ende des Domplatzes findet der Besucher noch eine weitere Attraktion: Den Palazzo del Popolo, der das Museo Civico e Pinacoteca beherbergt und vom Torre Grossa überragt wird. Der 54 Meter hohe Wehrturm ist der einzige in San Gimignano, der zur Besichtigung freigegeben ist und eine traumhafte Aussicht auf die Stadt und die Hügel der Toskana bietet.

Als weitere Sehenswürdigkeiten sind zu empfehlen:

  • Die römisch-gotische Kirche Sant‘ Agostino am gleichnamigen Platz,
  • die Piazza della Cisterna mit mittelalterlichem Brunnen,
  • die Burgruine Rocca mit Garten und schönem Ausblick,
  • das Museo della Tortura, in dem man sich über die Foltermethoden des Mittelalters informieren kann,
  • das Museo d’Arte Sacra für religiöse Kunst vom Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert.